Buch

 

Die Leere, die durch Papas Tod in meinem Dasein entstand, war wie ein Hohlraum, in dem sich nach und nach Erfahrungen sammeln sollten.

 

Liv Ullmann, 1938 –   , Schauspielerin und Regisseurin. 7 Jahre alt, als sie ihren Vater verlor.

´Ein Loch in meiner Seele – Späte Trauer bei Erwachsenen, die im jungen Alter ihre Eltern verloren haben´ von Titia Liese und Bert Pekelder ist im Internet und vor Ort beim Buchhändler Eures Vertrauens erhältlich. 

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Hardcover: 240 Seiten mit Illustrationen

Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand, Norderstedt

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-748-14981-1

Größe: 14,0 x 2,2 x 22,1 cm

Preis: € 22,00

E-Book: € 10,99

Presse: Redakteure und Blogger können kostenlose Rezensionsexemplare bestellen  bei Books on Demand:  presse@bod.de

Ein Auszug aus ´Ein Loch in meiner Seele – Späte Trauer bei Erwachsenen, die im jungen Alter ihre Eltern verloren haben´ von Titia Liese und Bert Pekelder:

Einleitung

Bei  Spät-Trauernden, die früh ihre Eltern verloren, wurde das Leben, in dem Moment, in dem diese verstarben, mit dem Tod verbunden. Sie wurden zum Kind einer verstorbenen Mutter, eines verstorbenen Vaters. Plötzlich war ihr Leben aufgeteilt in ein Leben vor dem Tod der Mutter oder des Vaters und in ein Leben danach. Ihr Leben änderte sich von einem ganz normalen Leben, das ihnen so vertraut war, in dem alles war, wie es war und lief, so wie es lief, zu einem Leben, in dem nichts mehr war, wie es einmal war, in dem nichts mehr lief, wie es einmal lief.

Daseinsberechtigung

Durch den Tod der Eltern gab es bei Spät-Trauernden in der Kindheit, aber auch später in ihrer Jugend so gut wie immer tiefgreifende Veränderungen. Viele von ihnen haben sich recht und schlecht an ihr neues Leben ohne die Eltern angepasst. Ein Leben, dass sie notgedrungen ohne die gewohnte Dreieinheit Sicherheit, Verbundenheit und Kontinuität neu aufbauen mussten. Die Basis ihres Daseins wurde mit dem Tod weggerissen. Es ist wahrscheinlich, dass sie dadurch auch heute noch, als Erwachsene, regelmäßig vom Gefühl, dass ihr Leben eigentlich auf Treibsand gründet, überfallen werden. Das Leben der meisten Spät-Trauernden gab ihnen nicht ausreichend Möglichkeiten, ihr Selbstwertgefühl auf eine gesunde Art und Weise zu entwickeln. Oftmals entlehnten und entlehnen sie Ihre Daseinsberechtigung aus dem Erfüllen der Wünsche ihres Umfelds. Sie haben sich im Laufe der Jahre zu einem Erwachsenen entwickelt, der sich selbst nur schlecht kennt. Der sich selbst regelmäßig verzweifelt fragt:´Wie wäre ich gewesen, wenn meine Mutter oder mein Vater nicht gestorben wäre? Wie würde mein Leben dann aussehen?´ Sie kennen ihre eigenen Bedürfnisse nicht und sie wissen wahrscheinlich nicht oder kaum, welche Ziele sie überhaupt haben. Oder umgekehrt: ihre Ziele sind ihr Rettungsring, an dem sie sich festklammern, um die Kontrolle zu behalten.

Von einer Angewohnheit zu einem Tabu

Spät-Trauernde haben ihr Bestes gegeben, um den Verlust so weit wie möglich zu verstecken und so zu tun, als ob er nie stattgefunden hat. Ihr Leben ging ´einfach´ weiter. Jeden Tag aufs Neue haben sie alles gegeben, um ihrem Umfeld zu zeigen, das sie es schon schaffen würden. Sie gingen in die Schule. Sie fingen an zu studieren oder zu arbeiten. In diesem neuen Umfeld gab es keinen, der wusste, was sie als Kind durchgemacht hatten. Sie redeten nie wieder über den Verlust ihrer Mutter, ihres Vaters. Das, was sie sich angewöhnt hatten – darüber nicht zu reden – wurde zur festen Angewohnheit. Und diese Angewohnheit verwandelte sich oftmals in ein Tabu. Der Verlust der Mutter, des Vaters wurde im Laufe der Jahre zu einem ´unsichtbaren´ Ereignis in ihrem Leben.

Vom Überleben zum Leben

Auf diese Art (über)leben sie – Jahr um Jahr. Scheinbar stark und selbstständig. Aber trotzdem im eigenen Schatten und regelmäßig in großer Einsamkeit. Bis zu dem Moment, in dem sie das ´Schattendasein´, das sie führen, satt haben. Das ist der Tag, an dem sie den frühen Verlust ihrer Eltern und die Folgen, die das für ihr weiteres Leben hatte, angehen. Sie stehen aufs Neue an einer Kreuzung von großer Bedeutung. Als sie ihre Eltern verloren, brachte dieses Ereignis tiefgreifende Veränderungen mit sich. Veränderungen, die sich vollzogen, ohne dass sie darauf Einfluss hatten. Aber jetzt, wo sie erwachsen sind, können sie selbst der Initiator und Regisseur dieser Veränderungen sein, die dafür sorgen, dass sie – endlich – ihr Potenzial verwirklichen können. Damit auch sie eines Tages mit der Perle in ihrer Hand dastehen und aus tiefstem Herzen sagen können: ´Schau! Das bin ich. Ich lebe und ich genieße es!´.

Vom Verlust zum Gewinn

Auch für Sie ist der große Gewinn beim Angehen eines späten Trauerprozesses, dass dieser Sie über den damaligen Verlust zu Ihrem inneren Kind führt. Sie können auf Ihrer Gefühlsebene die ursprüngliche Verbindung mit Ihrer verstorbenen Mutter, Ihrem verstorbenen Vater heilen. Jetzt sind Sie vielleicht nur mit ihr oder ihm durch unverarbeitete und damit unverstandene und abgewiesene Gefühle der Angst, der Trauer, der Abneigung, des Zorns und der Abwehr verbunden. Doch mithilfe Ihrer erwachsenen Gefühle können Sie sich auf einer Ebene der Gleichberechtigung mit Ihrer Mutter, Ihrem Vater verbinden. Sie sind immer noch das Kind ihrer Eltern. Sie können das Verbundensein wieder spüren und dadurch nicht nur ihr oder ihm, sondern auch sich selbst einen erwachsenen Platz in Ihrem Leben geben. Die Liebesströme in Ihnen können wieder in Bewegung kommen.

Dieses Buch hilft Ihnen, sich selbst wiederzufinden und als den einzigartigen Menschen anzunehmen, zu dem Sie geworden sind. Es zeigt Ihnen, wie Sie lernen können: zu leben, statt zu überleben.

 

 

vort met de geit ist eine neue Reihe niederländisch-deutscher Bücher, die Mut machen will, eine Reise zu sich selbst anzugehen. Die deutsche Übersetzung von vort met de geit  ist Los mit der Ziege. In der Niederlande bedeutet das sinngemäß: Lasst uns loslegen oder Komm in Bewegung. Die Ziege ist ein sperriges und eigensinniges Tier. Mit ihr auf Wanderschaft zu gehen erfordert Milde und Geduld. Manchmal ist das eigene Ich einer Ziege nicht unähnlich!